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Die Instabile Blase - Ein heimliches Leiden

Da die Mehrzahl der Betroffenen, die an lnstabiler Blase leiden, sich erst in Behandlung begeben, wenn durch eine Dranginkontinenz ein starker Leidensdruck entstanden ist, kann die wirkliche Prävalenz der instabilen Blase nur geschätzt werden. Nach neuesten Erhebungen leidet etwa jeder 10. Erwachsene in Deutschland an einem Symptom der instabilen Blase, d.h. etwa 6,6 Millionen Bundesbürger. Etwa 60% leiden an den Symptomen häufiges Wasserlassen, plötzlicher und unkontrollierbarer Harndrang. Bei den restlichen 40% ist das Leiden soweit fortgeschritten, dass sie dranginkontinent sind. Für viele Menschen ein Thema, über das sie nicht zu sprechen wagen. Viel zu oft führt der Weg in die Isolation.

Mit einigen einfachen Fragen beginnt die Diagnose der Instabilen Blase :

Die Symptome
Häufiges Wasserlassen (mehr als 8 x/24 h)

ja

nein

Aufwachen, um nachts Wasser zu lassen (mehr als 1x)

ja

selten

Plötzlicher, unkontrollierbarer Harndrang (imperativer Harndrang)

ja

nein

Fähigkeit die Toilette bei Harndrang rechtzeitig zu erreichen

nein

ja

Menge des Harnverlustes pro Inkontinenzepisode

viel

wenig

Ungewollter Harnverlust bei körperlicher Betätigung (z.B. Husten, Niesen, Heben)

nein

ja

Instabile Blase Stressinkontinenz

Die instabile Blase ist dadurch gekennzeichnet , dass es während der Füllungsphase der Blase zu unwillkürlichen, nicht kontrollierbaren Kontraktionen des Blasenmuskels (Detrusor) kommt. Man spricht hier auch von einer Überaktivität des Blasenmuskels. Es kommt zum starken und plötzlich auftretenden Harndrang (imperativer Harndrang) und dem häufigen Wasserlassen (Pollakisurie). Wird der Druck im Blaseninneren so hoch, dass der Druck in der Harnröhre nicht mehr als Gegendruck ausreicht, verliert der Betroffene seinen Urin (Dranginkontinenz). Die Stressinkontinenz ist dagegen dadurch gekennzeichnet, dass es nur bei körperlicher Belastung zu einem ungewollten Urinabgang kommt. Hier wird häufig auch von einer Schließmuskel- bzw. Beckenbodenschwäche gesprochen. Diese Form der Inkontinenz kann besonders auch jüngere Frauen treffen.

Die Stressinkontinenz kann durch Beckenbodengymnastik erfolgreich behandelt werden. Medikamente werden hier nur wenig eingesetzt (meistens Hormonsubstitutionstherapien mit Östrogen). Versagen beide Therapieansätze, bleibt meist nur die Operation übrig. Zur Zeit wird ein sehr innovatives Operationsverfahren (die TVT-Methode) an einigen Kliniken in Deutschland mit großem Erfolg durchgeführt. Die instabile Blase kann sehr erfolgreich durch eine medikamentöse Therapie behandelt werden. Hier werden vorallem Anticholinergika eingesetzt, die aber in der Vergangenheit aufgrund ihres Nebenwirkungsspektrums in den meisten Fällen für eine Dauermedikation ungeeignet erschienen. Im Mai 1997 wurde in Deutschland nun eine neue, innovative Substanz, das Tolterodin (Detrusitolâ ) zugelassen. Dieses Medikament wurde speziell zur Erkrankung der instabilen Blase entwickelt und zeigt anhand der veröffentlichten Studien neben der guten Wirksamkeit auch eine deutlich bessere Verträglichkeit. Hiermit ist nun erstmals eine vernünftige Dauermedikation durchführbar.

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